Im Jahr 1910 bildeten sich erste Gruppierungen und Zusammenschlüsse heraus, die es ihren „Mitgliedern“ ermöglichten, Gerätschaften und Einrichtungen gemeinsam zu nutzen oder auch den Nachwuchs der Kleintiere untereinander zu tauschen. Die ersten Vereinigungen waren die selbstständigen Gartenbau- und Kleintierzüchtergruppen in den Bezirken der königlich-preußischen Eisenbahndirektionen Altona, Erfurt, Leipzig, Wuppertal und Oppeln und die Eisenbahnimkergruppe im Bereich der Badischen Staatsbahn.
Ab 1912 kann erstmals von einer echten Verselbstständigung der „Eisenbahn-Kleinwirte“ gesprochen werden. Sie konnten mit einer erstarkten Organisation die Vertretung Ihrer Interessen gegenüber dem Grundstückseigentümer deutlich verbessern, hatten bessere Möglichkeiten zur fachlichen Beratung und konnten Saatgut, Düngemittel und Zuchttiere im Kollektiv günstiger einkaufen.
Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde – aus der ernährungspolitischen Situation heraus – auch der Staat auf dem Gebiet des Kleingartenwesens aktiv und erließ 1916 die ersten diesbezüglichen Rechtsvorschriften. Die Bahnverwaltungen stellten nahezu jeden entbehrlichen Quadratmeter Gelände zur Verfügung und trugen auf diese Weise mit dazu bei, die Leistungsfähigkeit des Eisenbahnpersonals zu sichern. Die Verwaltung förderte „ihre“ Kleinwirte auch dadurch, dass sie bei der Beschaffung von Kleinvieh (Schweine, Schafe, Ziegen, Geflügel, Bienen) finanzielle Unterstützung gewährte. In einer Art Symbiose ergänzten sich auf diese Weise Grundstückseigentümer und Pächter derart, dass jeder seine Vorteile erreichen und wahren konnte. Auch in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg änderte sich die Situation zunächst nicht grundlegend, denn auch jetzt, in der inflationären Zeit, waren Produkte aus Garten und Tierzucht wertvoller als die Unmengen an Papiergeld. Allerdings versiegte die finanzielle Unterstützung der Verwaltung langsam.