Mit dem Verschwinden der Monarchien wuchsen die bisher landeseigenen Eisenbahnen im Jahre 1920 zur Deutschen Reichsbahn zusammen. Als Interessenvertretung gegenüber dem Reichsverkehrsministerium wurde am 26.11.1920 der Hauptverband Deutscher Reichsbahn-Kleinwirte gegründet. Erstmals gab es nun einen für das ganze Reichsgebiet einheitlichen Dachverband, weil die seit 1919 bestehende Kleinpachtlandordnung nur noch Zwischenpachtverträge zuließ.
1933 begann in Deutschland die Zeit der „Gleichschaltungen“. Demokratische Strukturen wichen immer mehr den Führerprinzipien. So wurden auch an der Spitze der Reichsbahn-Kleinwirte linientreue Nationalsozialisten eingesetzt. 1934 hatte dann der Reichsbund Deutscher Kleingärtner mit seinen Bemühungen Erfolg, sich auch die Kleinwirte der Deutschen Reichsbahn „einzuverleiben“. Alle bisherigen Strukturen wurden zerschlagen.
Man erkannte aber schon bald, dass das Prinzip des Generalpachtvertrages, also die Zwischenschaltung einer eigenen Organisation, für die Reichsbahn große Vorteile hatte und rief den Hauptverband der Reichsbahn-Kleinwirte 1935 unter dem neuen Namen „Reichsbahn-Landwirtschaft“ wieder ins Leben zurück. Ab 1943 folgte die lose Eingliederung in den „Reichsnährstand“. Obwohl für demokratische Organisationsformen kein Raum war, mühten sich in den Vorständen viele Menschen, die in den schwierigen Zeiten – wie schon im Ersten Weltkrieg – schlechte Ernährungssituation der zahlreichen Eisenbahnerfamilien zu verbessern. Die Aktivitäten der Reichsbahn-Landwirte wurden derart gesteigert, dass sogar Betriebsküchen mit ihren Erzeugnissen versorgt werden konnten.